Strandbaderweiterung Stadt Zug –so nicht!

Am 9. Juni stimmt die Stadt Zug über die Erweiterung des Strandbades ab. Selbstverständlich muss die bestehende traditionelle Badeanlage wo nötig renoviert und tadellos in Stand gestellt werden. Nur kostet diese Vorlage sagenhafte 13 Mio. Franken! Das vom Stadtrat vorgelegte Projekt reiht sich in eine ganze Reihe von finanziell völlig überrissenen bereits beschlossenen Projekten ein, darunter ein Quartierschulhaus in der Herti für weit über 100 Mio. Franken. Tempi passati. Sauer verdientes Steuergeld scheint dem Stadtrat heute keine Rolle mehr zu spielen, es wird gerade mit beiden Händen ausgegeben, der teure Zuger Finish muss partout her. Vorbei die Zeiten von Sparen und Verzichten, vorbei jegliches Augenmass, Vernunft und Bescheidenheit. Neben dem erwähnten Investitionsbeitrag ist auch der damalige Kaufpreis von 5 Mio. Franken dazu zu rechnen. Die Art und Weise, wie die Besitzerfamilie und Erbengemeinschaft Oesch zum Verkauf genötigt wurde ist kein Ruhmesblatt für den damaligen Stadtrat. Um es auf den Punkt zu bringen, es war eine eigentliche Enteignung. Das eigentliche Preisschild liegt also effektiv bei 18 Mio. Franken. In der Mitwirkung wurde ein weiterer Sandstrand gewünscht. Der Stadtrat hat diesen eingeplant, obwohl die dortigen Strömungsverhältnisse alles andere als optimal sind. Die SVP-Fraktion forderte schon vor genau zwei Jahren, anfangs Juni 2022 ein raschmöglichstes Badeprovisorium zu realisieren. Wir stellten uns vor, dass bereits im letzten Sommer ein Teil des Areals geöffnet werde und das Bad für die Benützer mit einfachen Mitteln vergrössert werden könnte. Der Stadtrat ging in seiner Antwort zum Vorschlag nicht darauf ein. Jedermann könnte bei Annahme der Vorlage ab 2026 eines der teuersten Strandbäder von Europa kostenlos benützen. Während alle anderen Strandbäder ausserhalb der Stadt Zug kostenpflichtig sind lädt die Stadt Zug jedermann zum Besuch ein. Einnahmen also Null – Folgekosten hoch! Es gibt an der Urne nur eine Antwort zu diesem finanziell überrissenen Projekt: Ein entschiedenes Nein, damit ein redimensioniertes Projekt, gerne auch mit einem Hallenbadprojekt, vorgelegt wird. Die eingesparten Mittel sollen subito zur Ertüchtigung aller anderen öffentlichen Badestellen eingesetzt werden, darunter der Sanierung einiger WC-Anlagen (z.B. Siebachbadi), welche im heutigen Zustand der Stadt Zug unwürdig sind. 

Philip C. Brunner, Gemeinderat, Zug